Gemeindebeirat
Der Gemeindebeirat ist ein beratendes Gremium, das zwischen der Basis der Gemeinde und dem Presbyterium vermittelt und wichtige Informationen und Rückmeldungen weitergibt. Umgekehrt kann das Presbyterium seine Ideen und Vorhaben im Gemeindebeirat vorstellen und erläutern.
Der Gemeindebeirat besteht aus Vertretern aller Gemeindegruppen und Arbeitsbereiche (z.B. Seniorenarbeit, Öffentlichkeitsarbeit etc.), den Leitungen der Einrichtungen sowie den hauptamtlich tätigen Mitarbeitern. Sie berichten über die eigene Arbeit und nehmen die Jahresplanung vor. Ein gemeinsames Thema dient jeweils als roter Faden. Wer der oder die Vorsitzende des Gemeindebeirats ist, wird aus dem Gremium bestimmt.
Leitlinien für das Ehrenamt im Evangelischen Kirchenkreis Münster
Ehrenamtliches Engagement stellt heute einen wichtigen Beitrag zur Zivilgesellschaft dar. Theologisch und historisch ist ehrenamtliche Tätigkeit grundlegend für christliche Gemeinde. Das Ehrenamt ist Ausdruck des allgemeinen Priestertums aller Getauften. Von Anfang an wurden wichtige Funktionen in den Gemeinden ohne Vergütung ausgeübt. Mit den folgenden Leitlinien möchte der Evangelische Kirchenkreis Münster die Ausübung des Ehrenamts weiter entwickeln und fördern.
1. In Freiheit tätig sein
Das Ehrenamt beruht auf Freiwilligkeit. Die Ehrenamtlichen entscheiden in der Regel selbst über Zeit, Dauer und Umfang ihres Engagements. Diese Entscheidungen münden dann in eine verbindliche Vereinbarung.
2. Vielfältig motiviert sein
Ehrenamtliches Engagement erwächst in der Evangelischen Kirche aus unterschiedlichen Motiven, z.B. Gemeinwohlorientierung, Glaubensvertiefung, Wunsch nach Anerkennung, Einbringung und Erweiterung von Kompetenz, Selbstentfaltung etc.
3. Gutzusammenarbeiten
Die Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen ist verlässlich und transparent. Vereinbarungen über Zeit, Dauer, Umfang und Inhalt der Aufgaben werden geklärt und legen für beide Seiten Verantwortlichkeiten fest. Notwendige Arbeitsmittel, Räume, Ressourcen etc. werden verhandelt und nach Möglichkeit den Ehrenamtlichen zur Verfügung gestellt.
Ehrenamtlichkeit hat eine eigenständige Qualität. Sie ist der Hauptamtlichkeit nicht nachgeordnet, sie kann Hauptamtlichkeit auch nicht ersetzen. Die Arbeit der Ehrenamtlichen und der Hauptamtlichen ergänzen sich wechselseitig.
4. Verantwortung übernehmen und Mitwirkung ausüben
Ehrenamtliche übernehmen Verantwortung für ihren jeweiligen Einsatzbereich. Der dafür notwendige Informationsfluss wird verlässlich gewährleistet. In geeigneten Formen und Gremien haben sie die Möglichkeit, sich an der Weiterentwicklung ihrer Einsatzfelder im Gesamtrahmen von Gemeinden und Einrichtungen zu beteiligen.
5. Kompetenzen erweitern
Gemeinden und Einrichtungen bereiten die Ehrenamtlichen angemessen auf ihre Tätigkeit vor. Bei Bedarf machen sie ihnen geeignete Fortbildungsangebote. Dafür werden Haushaltsmittel bereit gestellt.
6. Rückhalt erfahren
Gemeinden, Einrichtungen und Dienste benennen Ansprechpersonen für das Ehrenamt in ihrem Bereich, die nach Möglichkeit hauptamtlich sind. Sie sind neben anderen leitenden Haupt- und Ehrenamtlichen zuständig für alle Belange der Ehrenamtlichen und verantwortlich für gute Rahmenbedingungen, Nachweise und Wertschätzung ehrenamtlicher Arbeit. Sie unterstützen eine faire Bearbeitung möglicher Konflikte.
7. Nicht draufzahlen müssen
Ehrenamtliche Arbeit ist unbezahlbar, aber nicht umsonst. Auslagen, die im Rahmen ehrenamtlichen Engagements entstehen, werden erstattet. Dafür werden Haushaltsmittel bereit gehalten. Der notwendige Versicherungsschutz wird gewährleistet.
8. Gemeinschafterleben
In Gottesdiensten, Gruppen und Festen erfahren die Ehrenamtlichen in stärkender Gemeinschaft Wertschätzung und Anerkennung. Sie werden in einem passenden Rahmen vorgestellt und nach Beendigung ihrer Tätigkeit verabschiedet.
9. Persönlich und im Glauben wachsen
Durch die Herausforderung und Sinnhaftigkeit ihres Engagements bekommen die Ehrenamtlichen Gelegenheit, sich persönlich weiterzuentwickeln. Durch geistliche Impulse und persönliche Begleitung werden sie in ihrem Glauben gestärkt und können ihr Ehrenamt auch als Ausdruck lebendigen Glaubens verstehen.